top of page

Selflove mit 38 - Teil I

Aktualisiert: 13. Juni 2021

Viele von Euch bzw. auch meine Freunde haben mich gefragt, wieso ich mich so gesund ernähre. Aber was heißt gesund? Ernähre ich mich wirklich gesünder oder einfach nur bewusster und mit allen Sinnen?


In meiner Kindheit war Fastfood an der Tagesordnung. Ich habe viel aus Langeweile und aus Frust gegessen. Hatte kaum Hobbys, fühlte mich unwohl in meinem sehr weiblichen Körper (Ich habe es damals sehr gehasst, wenn ich als "kurvenreich" betitelt wurde!) und ich konnte mich wirklich für nichts begeistern.


Meine Krankenakte bei den Ärzten wuchs von Woche zu Woche. Schon als kleines Kind war ich sehr anfällig für Infekte gewesen. Damals wurde mir schon ein sehr schwaches Immunsystem attestiert. In der Teenagerzeit entzündete sich andauernd am ganzen Körper meine Haut, ich litt an starken Gelenkschmerzen, Migräneattacken, schlimme Zyklusbeschwerden und Verdauungsprobleme. Hinzu kamen noch Heuschnupfen und chronisches Asthma. Jackpot für meine Eltern :-)


Und das schlimme für mich als Kind war, dass kein Arzt mich von meinem Leiden erlösen konnte. Mir wurden Standardtherapien und Medikamente aufgeschrieben und es wurde immer nur versucht den Ausbruch der Erkrankung in Schach zu halten. Keinesfalls wurde ich nach meiner Ernährungsweise gefragt!


Das einzige Hilfsmittel war Cortison gewesen - egal in welcher Form. Ob flüssig, in Tablettenform, als Spritze - mein Körper schrie danach.


Meine Odyssee führte mich von einem Haut- zum nächsten Hautspezialisten, Heilpraktiker, Orthopäde, diverse Kliniken und vieles mehr.


Ich kann mich noch sehr gut zurückerinnern, dass ich fast 2 Jahre nur Hosen getragen habe und keinen Sport machen konnte. Meine Beine hatten sich extrem entzündet und waren wund gewesen. Eine sehr schöne Phase für eine heranwachsendes Mädchen! Ich schämte mich einfach nur noch und fing an über meine Schmerzen zu schweigen.


Dieses Schweigen allerdings brachte mich eines Nachts in die Notaufnahme der Uniklinik Bochum - Verdacht auf Blutvergiftung. Die Entzündung unter den Achseln nahm eine überdimensionale Form an und wanderte schon Richtung Herz. Ich lag total hilflos auf der Trage und die Ärzte schimpften in ihrer ruppigen menschlosen Art mit mir - "Jetzt schrei hier nicht so rum".


Viele dieser Symptome begleiteten mich bis ins Erwachsenenalter. Viele Begleiterscheinungen, wie die starken Gelenkschmerzen (für mich fühlte es sich wie Rheuma an) wurden immer schlimmer. Verstärkt von Stress, Depressionen und meiner mentalen Abhängigkeit von anderen Menschen.


Ich hatte bis zum 33/34 Lebensjahr keinen gesunden oder glücklichen Bezug zum Essen. Essen war mich ein Grundbedürfnis. Punkt! Mehr und nicht weniger - essen zu genießen und die einzelnen Komponenten zu riechen und zu schmecken, war mich für ein absolutes Fremdwort gewesen.


Jahrelang litt ich meiner Essstörung und versuchte durch das Nichts-Essen meinen Körper zu bestrafen. Natürlich kam irgendwann die vegetarische Phase, dann die Low-Carb bzw. No-Carb Diät, Saftkur und vieles mehr. Aber war ich glücklich gewesen? Oder gesund? Nein, es war viel mehr ein Jagen nach der idealen Anzeige auf der Waage. Die Anzeigennadel auf dieser Waage bestimmt meinen Tagesablauf, meine Laune und meinen Alltag.


Die Kehrtwende in meiner Denkweise kam erst in 2017 - meine älteste Tochter, Sophia, erlitt einen schlimmen Zusammenbruch. Von hier auf jetzt, verlor ich mein fröhlich aufgewecktes Mädchen. Nach wochenlangem Aufenthalt im Krankenhaus und einer Mischung aus Bangen und Hoffen, stand die Diagnose fest "Chronische Darmerkrankung mit rheumatoider Arthritis" Rumms!


Ich war hilflos gewesen, aber zeitgleich glücklich über eine "handfeste" Diagnose. Und damals war mein erster Gedanke gewesen, wie kann ich meiner kleinen Maus mit einer Ernährungsumstellung helfen. Leider wurde ich in diesem Punkt von den behandelnden Ärzten in Stich gelassen.


Und dann begann meine Reisen nach dem Glück. Die Ernährung wurde umgestellt - Gluten gestrichen und der Fleisch- und Zuckerkonsum wurden drastisch reduziert. In den letzten Jahren habe ich dann weiter meine Ernährung fein justiert. Meine gelenkartigen Beschwerden kamen in Schüben und die Migräneattacken ließen mich nicht los. Ich stand mit Schmerzen auf, die Jagd nach dem Koffein, unregelmäßiges und kaltes Essen. Streß in meiner leitenden Funktion, kaum Hilfe und ein krankes Kind. Ich versuchte mit meinen Schmerzen den Tag, die Woche, den Monat zu überleben.


Fortsetzung folgt...








164 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page